„Proportionalität ist essentiell für das deutsche Bankensystem und damit für unsere Aufsichtsarbeit“, sagte Branson. Und deshalb habe die BaFin den Abbau von Komplexität und die Steigerung von Proportionalität als ein eigenes strategisches Ziel bis 2029 für ihre Aufsichtsarbeit definiert. Der BaFin-Präsident betonte: „Eine proportionale Regulierung ist keine laxe Regulierung. Sie bleibt, wenn erforderlich, eine strenge Regulierung.“ Wie sich die BaFin in ihrer eigenen Verwaltungspraxis, auf nationaler und europäischer Ebene dafür einsetzt, zeigte er in seiner Rede auf. Beispielsweise überarbeitet die BaFin zurzeit die Mindestanforderungen an das Risikomanagement, die MaRisk, und schaut sich die PrüfbV kritisch an. Weniger Checklisten, Substanz über Form und Standfestigkeit Zugleich machte Branson deutlich, welche Herausforderungen eine proportionalere Regulierung für die Prüferinnen und Prüfer mit sich bringt: Nicht mehr jede Einzelfrage werde bis ins kleinste Detail geregelt sein. Das erfordere Mut von den Instituten und den Prüferinnen und Prüfern. „Weniger Checklisten, Substanz über Form und Standfestigkeit. Nur so können Fehlentwicklungen frühzeitig einen Riegel vorgeschoben werden“, sagte Branson. Ein Konzept für ein Kleinbankenregime würde Europa guttun Auch den Vorschlag zum Kleinbankenregime von BaFin und Bundesbank stellte er vor. Der Kern des Konzepts sei die Abschaffung der komplexen, risikobasierten Kapitalanforderungen zugunsten einer einfacheren Verschuldungsquote. „Wir sind davon überzeugt: Ein Kleinbankenregime dieser Art würde Europa guttun. Es käme einem Befreiungsschlag gleich“, so Branson. Den vollständigen Text derRedevon Mark Branson finden Sie auf unserer Website.