Die BaFin hat in einer Umfrage festgestellt, dass etwa zwei Drittel der Verbraucher an nachhaltigen Finanzprodukten interessiert sind, wobei klare ESG-Ziele als entscheidend für die Wahrnehmung von Nachhaltigkeit gelten. Die Umfrage zeigt auch, dass Verbraucher transparente Nachhaltigkeitsinformationen erwarten und eine klare Kennzeichnung von nicht nachhaltigen Investitionen fordern, während die EU-Kommission an Anpassungen der Offenlegungsverordnung arbeitet, um spezifische Kategorien für ESG-Produkte zu definieren.
Die repräsentative Online-Umfrage der BaFin zeigt: Rund zwei Drittel aller Befragten sind an nachhaltigen Finanzprodukten interessiert (39 Prozent ein bisschen, 26 Prozent stark oder sehr stark), ein Drittel nicht. Produktkategorien, die keine eindeutigen Ziele in den Dimensionen Ökologie, Soziales und Unternehmensführung (Environment, Social, Governance – ESG ) verfolgen, nimmt die Mehrheit der an Nachhaltigkeit interessierten Befragten nicht als nachhaltig wahr. Zur BefragungsmethodeDieBaFinhat für ihre repräsentative Befragung 1.528 Personen im Juni 2025onlinebefragt. Hierfür beauftragte sie einen externen Dienstleister. Rund 65 Prozent der Befragten interessierten sich für nachhaltige Finanzprodukte. Diesen 1.000 interessierten Befragten stellte dieBaFintiefergehende Fragen zu Reformideen derEU-Offenlegungsverordnung. Die BaFin hat für ihre repräsentative Befragung 1.528 Personen im Juni 2025 online befragt. Hierfür beauftragte sie einen externen Dienstleister. Rund 65 Prozent der Befragten interessierten sich für nachhaltige Finanzprodukte. Diesen 1.000 interessierten Befragten stellte die BaFin tiefergehende Fragen zu Reformideen der EU -Offenlegungsverordnung. Transparente Nachhaltigkeitsinformationen zu Finanzprodukten erwarten fast alle befragten Verbraucherinnen und Verbraucher. 60 Prozent davon wünschen, dass der Anbieter relevante Nachhaltigkeitsinformationen vor Vertragsabschluss deutlich herausstellt. Bei Investitionen, die Verbraucherinnen und Verbraucher als nicht nachhaltig wahrnehmen, erwarten die an Nachhaltigkeit interessierten Befragten, dass dies in ESG -Finanzprodukten eindeutig gekennzeichnet ist. Andernfalls sähen sich 70 Prozent der Befragten getäuscht. Das gilt besonders für geächtete Rüstungsgüter und Staaten bzw. Unternehmen mit schwerwiegenden Menschenrechtsverstößen (siehe Infografik). Rund zwei Drittel der 1.000 Befragten wünschen sich die Vorgabe, dass Menschenrechtsverletzungen bei nachhaltigen Finanzprodukten ausgeschlossen sind. Mehr als die Hälfte erwartet das zudem für weitere Investitionskategorien wie geächtete Rüstungsgüter oder den Ausbau von Kohleverstromung. Zudem sollten den Befragten zufolge mindestens 40 Prozent des Anlagekapitals in nachhaltige Investitionen fließen oder in solche, die den Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft finanzieren. BaFin / Eigene Erhebung Die EU -Kommission arbeitet derzeit an einer Anpassung der Offenlegungsverordnung (Sustainable Finance Disclosure Review – SFDR ). Seit 2021 verpflichtet sie Anbieter, Nachhaltigkeitsinformationen für Produkte wie Investmentfonds oder anlageorientierte Versicherungsprodukte bereitzustellen. In dem Kontext wird aktuell auch über mögliche explizite Kategorien für ESG -Finanzprodukte diskutiert: „Nachhaltiges Finanzprodukt“, „Transformationsprodukt“, „Ausschlussprodukt“ und ein „Mischprodukt“. Deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher bewerten die Kategorien sehr unterschiedlich. Glaubwürdig ist für 80 Prozent der interessierten Befragten ein nachhaltiges Finanzprodukt, das ausschließlich in ökologisch oder sozial orientierte Aktivitäten investiert – etwa in einen Windpark oder Krankenhäuser. Als nachhaltig bewertet mehr als die Hälfte auch Transformationsprodukte, also solche, die den Wandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft finanzieren, beispielsweise die Umstellung von konventioneller auf klimaneutrale Energieversorgung eines Betonherstellers. Reine Ausschlussprodukte, die also bestimmte Aktivitäten und Branchen ausschließen, aber keine weiteren nachhaltigen Ziele vorweisen, werden nur von 40 Prozent als nachhaltig bewertet. Die geringste Akzeptanz unter den 1.000 Befragten findet die mögliche Produktgattung Mischprodukte. Diese Kategorie führt die vorangegangenen drei Kategorien zusammen. Das Mischverhältnis ist dabei nicht festgelegt. Nur knapp 30 Prozent der Befragten stufen ein Mischprodukt als nachhaltig ein. Unter Zusatzinformationen sind der Fragebogen zur Erhebung und eine Präsentation mit den Ergebnissen zu finden.