Geldwäsche: Das Risiko als Taktgeber der Prävention
21.11.2025
Bafin
relevant

Zusammenfassung

Die BaFin fordert von Finanzinstituten eine kontinuierliche Erfassung, Bewertung und Minderung von Geldwäscherisiken, da sich die Risikolandschaft ständig verändert. Insbesondere kleine Institute müssen ihre Präventionsmaßnahmen anpassen, unabhängig von ihrer Größe, und ein tiefes Verständnis der Geschäftsmodelle ihrer Kunden entwickeln, um Risiken effektiv zu identifizieren und zu steuern.

Original Artikel

Die alles entscheidende Größe in der Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung ist das Risiko. Vom institutsindividuellen Risiko hängt ab, welche Gegenmaßnahmen die Unternehmen des Finanzsektors ergreifen und welche Sorgfaltspflichten sie erfüllen müssen. Aber gerade in der Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung ändert sich die Risikolandschaft immer wieder. Das macht es besonders anspruchsvoll, diese Risiken zu steuern – und zu minimieren. Die BaFin erwartet, dass die Unternehmen des Finanzsektors ihre Geldwäscherisiken erfassen, bewerten und mindern. Und zwar kontinuierlich. Mit einer einmaligen Analyse ist es nicht getan, wenn sich die Bedrohungslage ständig ändert: Der Zahlungsverkehr fragmentiert sich zunehmend, das Kryptogeschäft entwickelt sich immer weiter und die Risiken durch hochriskante Umgehungsgeschäfte, etwa im Zusammenhang mit Hochrisikostaaten und Sanktionen, steigen. Hier ist eine kontinuierliche Erfassung und Reduzierung der Risiken zwingend erforderlich. Die Aufsichtspraxis zeigt: Wir können nicht davon ausgehen, dass kleine Institute automatisch ein geringes Risiko haben, für Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung missbraucht zu werden. Egal, wie klein eine Bank ist: Geht sie beispielsweise hohe Geldwäscherisiken ein, muss sie die Qualität ihrer Präventionsmaßnahmen entsprechend anpassen. Wir wollen eine individuelle, passgenaue Kalibrierung der Präventionssysteme. Diese Kalibrierung scheitert jedoch, wenn die Unternehmen Risken nicht (er)kennen und die Geschäftsmodelle ihrer Kunden nicht verstehen. Dieses Nichtwissen ist gefährlich – und aus Sicht der BaFin unhaltbar. Nur wer seine Kundinnen und Kunden kennt, wer ihre Geschäftsmodelle versteht und ihre Transaktionen nachvollziehen kann, kann Risiken identifizieren. Beispielsweise, wenn eine Kundin oder ein Kunde Sanktionen umgehen will. Die vollständige Rede von Birgit Rodolphe von der 7. Fachtagung "Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung" steht hier zur Verfügung.

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