Die G7 haben unter BaFin-Vorsitz die „Fundamental Elements of Collective Cyber Incident Response and Recovery in the Financial Sector“ (FECCIRR) verabschiedet, die erstmals eine umfassende Anleitung für die koordinierte Reaktion auf Cybervorfälle im Finanzsektor bietet. Dieses Dokument fördert die Harmonisierung der Krisenreaktion in den G7-Ländern und stärkt die Resilienz des internationalen Finanzsektors, während es gleichzeitig die bestehenden G7-Richtlinien zur Cybersicherheit ergänzt.
Die Finanzminister und Notenbankgoverneure der G7 haben die „G7Fundamental Elements of Collective Cyber Incident Reponse and Recovery in theFinancialSector” (FECCIRR) verabschiedet. Dieses Grundsatzpapier für die international koordinierte Bewältigung von Cyberkrisen im Finanzsektor ist unter dem erstmaligen Vorsitz der BaFin entstanden, die die Arbeiten gemeinsam mit der Banque de France leitete. Das BaFin -Team um Abteilungsleiter Jens Obermöller koordinierte im Rahmen der deutsch-französischen Zusammenarbeit über ein Jahr hinweg die entsprechenden Arbeiten der G7 Cyber Expert Group, die sich aus hochrangigen Vertretern der Finanzministerien, Zentralbanken und nationalen Aufsichtsbehörden der G7 -Staaten zusammensetzt. Beteiligt waren auf BaFin -Seite auch Dr. Simon Schumacher, Lucas Pausewang und Aaron Goldmann. „Die Cyber Expert Group ist das einzige G7 -Gremium mit BaFin -Beteiligung. Umso mehr freue ich mich, dass wir mit dem gelungenen Abschluss der Arbeiten auch auf dieser Ebene einen Beitrag zur Cyberresilienz des globalen Finanzsektors leisten konnten“, sagt Jens Obermöller. Die unter BaFin -Mitvorsitz entwickelten FE CCIRR bieten erstmals eine umfassende Anleitung für den Aufbau und die zentralen Elemente einer koordinierten Reaktion auf Cybervorfälle im Finanzsektor. „Wir haben einen Instrumentenkasten entwickelt, der die wichtigsten Eckpfeiler beleuchtet und eine starke Praxisnähe hat, zugleich aber auch ausreichend Flexibilität bietet, um unterschiedliche Communities zur gemeinsam koordinierten Cybervorfallsreaktion zu etablieren – denn Cyberresilienz ist ein ganzheitliches Thema“, sagt Aaron Goldmann. Das Dokument strukturiert die kollektive Krisenreaktion entlang eines durchdachten Drei-Säulen-Modells: Diese systematische Herangehensweise fördert eine Harmonisierung der koordinierten Reaktion auf Cyberkrisen in den G7 -Ländern und darüber hinaus und stärkt so die Resilienz des internationalen Finanzsektors. Die FE CCIRR ergänzen die bereits bestehenden G7Fundamental Elementsz.B.zu Cybersicherheit im Finanzsektor, Ransomware, Threat-Led Penetration Testing und Cyber Exercise Programs. Als unverbindliche Grundsatzdokumente zielen sie darauf ab, eine größere Konvergenz zwischen verschiedenen nationalen Ansätzen zur Cybersicherheit zu erreichen. Die G7 Cyber Expert Group, die seit 2015 die Cybersicherheitspolitik koordiniert und auch Industrievertreter einbezieht, stärkt mit dem unter BaFin -Mitvorsitz entwickelten Dokument ihre Rolle als zentrale Plattform für internationalen Informationsaustausch und koordinierte Vorfallsreaktion im Cyberbereich. „Aufgrund ihrer direkten Berichtslinie an die G7 -Finanzminister und -Notenbankgoverneure ist die Cyber Expert Group bei zentralen Themen ein wertvoller Impulsgeber. Durch unser intensives Engagement können wir dort wichtige Akzente setzen“, resümiert Obermöller.