Die BaFin hat in einer Umfrage festgestellt, dass immer mehr junge Erwachsene zwischen 18 und 45 Jahren soziale Medien als Informationsquelle für Finanzthemen nutzen, wobei Finfluencer eine bedeutende Rolle spielen; über 50 % der Befragten haben bereits Tipps von ihnen erhalten. Die Studie zeigt zudem, dass ein Großteil der Anleger sich mehr Schutz vor unseriösen Anlagetipps wünscht, während die BaFin zur Vorsicht bei der Nutzung von sozialen Medien für Finanzinformationen rät.
Eine Umfrage der BaFin aus dem Mai 2024 zeigt einen deutlichen Trend: Erwachsene zwischen 18 und 45 Jahren informieren sich immer häufiger in sozialen Medien über Finanzthemen. Hierzu wurden 1.000 Verbraucherinnen und Verbraucher im Alter von 18 bis 45 Jahren gefragt, die in den letzten zwei Jahren Geld angelegt oder investiert hatten. Eine wichtige Rolle bei der Informationsbeschaffung zur Geldanlage spielen dabei Finfluencer. Besonders Plattformen wie YouTube und Instagram sind unter den 1.000 Befragten beliebt. Mehr als die Hälfte der Anlegerinnen und Anleger aus den Generationen Y und Z (siehe Infokasten) bewerten soziale Medien als verlässliche Informationsquelle für Finanzthemen. 60 Prozent betrachten sie sogar als gute Alternative zur professionellen Beratung. Dies spiegelt sich auch im Anlageverhalten wider: Social-Media-affine Nutzerinnen und -Nutzer haben in den vergangenen zwei Jahren in mehr Anlageklassen investiert, insbesondere in Wertpapiere und Kryptowerte. Sie streuten damit ihre Investments breiter als diejenigen, die soziale Medien nicht zur Recherche für Finanzthemen nutzen. Auf einen Blick:Gen Y und Gen ZDie Generation Y, auch Millennials genannt, bezeichnet die Menschen, die zwischen 1981 und 1996 geboren wurden. Die Generation Y gilt als überwiegend gut ausgebildet. Sie zeichnet sich durch einen technikaffinen Lebensstil aus.Die Generation Z, auch Gen Z oder Zoomer genannt, umfasst die zwischen 1997 und 2012 Geborenen. Alle, die das 18. Lebensjahr erreicht haben, konnten an der Umfrage teilnehmen. Als Nachfolgegeneration der Millennials ist die Generation Z die erste, die komplett im digitalen Zeitalter aufgewachsen ist. Die Generation Y, auch Millennials genannt, bezeichnet die Menschen, die zwischen 1981 und 1996 geboren wurden. Die Generation Y gilt als überwiegend gut ausgebildet. Sie zeichnet sich durch einen technikaffinen Lebensstil aus. Die Generation Z, auch Gen Z oder Zoomer genannt, umfasst die zwischen 1997 und 2012 Geborenen. Alle, die das 18. Lebensjahr erreicht haben, konnten an der Umfrage teilnehmen. Als Nachfolgegeneration der Millennials ist die Generation Z die erste, die komplett im digitalen Zeitalter aufgewachsen ist. Bei den ausgewählten Anlageklassen zeigen die Generationen Y und Z unterschiedliche Präferenzen. Gen Y investiert deutlich eher in Anlageklassen wie Tagesgeld und Festgeld. Gen Z hat einen leichten Vorsprung bei Kryptoinvestments und Edelmetallen (siehe Infografik). Grafik: Anlageverhalten Kryptowerte finden sich in deutlich mehr Portfolien als noch in 2022: 32 Prozent der Befragten haben in den vergangenen zwei Jahren in Kryptowerte investiert. Eine Erhebung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ( OECD ) vor zwei Jahren, die die BaFin für Deutschland koordiniert und ausgewertet hat, hatte noch ergeben, dass lediglich fünf Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher zwischen 18 und 79 Jahren in Kryptowerte investierten. In Bezug auf Gen Y und Gen Z waren es bei der OECD -Erhebung zehn Prozent. Die BaFin -Untersuchung zeigt zudem einen deutlichen Zusammenhang zwischen Social-Media-Nutzung und der Investition in Kryptowerte: 43 Prozent der befragten Social-Media-Nutzerinnen und -Nutzer gaben an, in Kryptowerte investiert zu haben. Dagegen liegt diese Quote bei denen, die Social Media nicht nutzen, lediglich bei 25 Prozent. Soziale Netzwerke spielen also gerade bei Kryptowerten eine wesentliche Rolle. Für viele junge Anlegerinnen und Anleger sind dabei Finfluencer wichtig, also Personen, die in sozialen Medien Finanztipps geben. Über 50 Prozent der Befragten haben schon einmal Informationen zu Finanzthemen von Finfluencern erhalten (siehe Infografik). Fast 90 Prozent davon gaben an, verstanden zu haben, dass Finfluencer Anlagetipps geben, meist in Bezug auf Aktien oder Kryptowerte. Die Studie zeigt zudem eine hohe Abschlussquote bei Finfluencer-Empfehlungen: 80 Prozent derjenigen, die sich Anlagetipps von Finfluencern ansehen, nehmen wahr, dass die Finfluencer dazu auch einen Link zur Verfügung stellen, über den das Investment abgeschlossen werden kann. 57 Prozent dieser Anlegerinnen und Anleger kauften das Produkt direkt über diesen Link, weitere 25 Prozent kauften es zwar, aber nicht über den Link. Grafik: Einfluss von Finfluencern auf das Anlageverhalten Finfluencer müssen nicht immer offenlegen, wer sie für ihre Tipps bezahlt und wie hoch ihre Provisionen und sonstigen Einkünfte sind. Vielen jungen Anlegerinnen und Anleger ist auch überhaupt nicht bewusst, dass Finfluencer für ihre Empfehlungen regelmäßig eine Vergütung erhalten. Das betrifft insgesamt 37 Prozent der Befragten. Von denjenigen, die über den Link eines Finfluencers ein Finanzprodukt gekauft haben, wussten 15 Prozent nicht, dass Finfluencer für ihre Empfehlungen in der Regel bezahlt werden. Die Studie der BaFin zeigt auch, dass sich junge Anlegerinnen und Anleger allgemein mehr Schutz vor unseriösen Anlagetipps im Internet wünschen. Anlagetipps in den sozialen MedienDie BaFin rät bei Anlagetipps in den sozialen Medien zu Vorsicht. In den sozialen Netzwerken sind durchaus gute Informationsangebote rund um die Geldanlage und Ratschläge mit seriösem Hintergrund zu finden. Allerdings kursieren dort auch unzählige falsche oder nur teilweise richtige Darstellungen.Worauf zu achten ist und wie Sie sich schützen können, lesen Siehier. Die BaFin rät bei Anlagetipps in den sozialen Medien zu Vorsicht. In den sozialen Netzwerken sind durchaus gute Informationsangebote rund um die Geldanlage und Ratschläge mit seriösem Hintergrund zu finden. Allerdings kursieren dort auch unzählige falsche oder nur teilweise richtige Darstellungen. Worauf zu achten ist und wie Sie sich schützen können, lesen Sie hier. Die BaFin bietet auf ihrer Website auch umfangreiche Informationen zum Thema Anlagebetrug imInternet an, darunter konkrete Tipps zum Schutz vor unseriösen Angeboten und zur Vorgehensweise bei Betrugsfällen.